Ehrlichkeit – Der Sound ist einwandfrei im Saal, dennoch hakt es an einigen Stellen auf den Bühnenmonitoren. Backstage fliegen die Worte, doch nie die Fetzen. Die Dinge klar benennen und sie zusammen angehen, dies ist etwas, was man auch von einem Falkenberg (Konzert) mitnimmt – egal, ob hinter, auf und vor allem vor der Bühne. Wir müssen alle miteinander klarkommen auf diesem Planeten, so einer der Sätze zwischen den Songs. Und so funktionieren die Stunden mit Band, Publikum und den Menschen an den Reglern und Kühlschränken: das ist unser Abend und wir (er)leben ihn zusammen.
Sperrigkeit – Es lohnt sich, diesem Mann zuzuhören. Dies meine Antwort auf die oft gehörte Frage, wer dieser Falkenberg eigentlich ist und macht. Wikipedia zählt 26 Alben und 48 Jahre Bühnenerfahrung – Welten liegen zwischen den Stationen dieses Weges und doch bei allen Brüchen und Abzweigungen ist Falkenberg und seine Gedankenwelt ein Weg, nein eine Straße, an der man seinen Daumen rausstreckt und mitgenommen wird. „Das Verstehen der Reise ist die Reise zum Verstehen“ eine Zeile aus dem Titelsong seines aktuellen Albums „Die Apathie der Sterne“. Zwischen den Songs, ein Spiegelbild dieser Wege, schält sich ein ‚Vorwärts‘ aus dem apokalyptischem Gewand seiner letzten Arbeiten. Wenn er vor und in seinen Liedern von Kapitalismus, Lieben, Ängsten, Verlusten und Aufbrüchen spricht, dann predigt er nicht, sondern lädt zum Verstehen ein. Es lohnt sich, diesem Mann zuzuhören.
Herrlichkeit – Diese Musik funktioniert in vielen Gewändern. Die Tour zur „Die Apathie der Sterne“ beschreitet zwei verschiedene Wege: einerseits ruhig und getragen mit Klavier, Violine und Cello. Oder wie der Auftritt in der SCHEUNE mit einer treibenden und spielfreudigen Band. Sascha Aust an der Gitarre, Fritz Hentze an den Drums und Tom Vogel am Bass verleihen den Wortwelten eine impulsive Kraft – und gleich, welchem Konzert man beiwohnt, Falkenberg versteht es, dass eigene Gedanken die Sperrigkeit überwinden und sich ehrlich und herrlich auf die Reise machen.