IC FALKENERG /// 13.12.2024 Club Tante Ju (Konzert)
Hinter der Tür zur Bühne, wo der Lichtschein in den schmalen Flur fällt, zieht sich IC Falkenberg noch kurz die In-Ears zurecht. Ein stiller Moment vor dem Auftritt – ein Innehalten, bevor das Dunkel zum Klang wird. Wenige Minuten später steht er am Keyboard, das Publikum dicht vor der Bühne, erwartungsvoll und ruhig zugleich.

Ein Abend zwischen Intimität und Kraft
Der Club Tante Ju ist an diesem Winterabend voll, aber nicht überfüllt. Eine konzentrierte Stille liegt über dem Raum, als die ersten Töne erklingen. Falkenberg, begleitet von Sascha Aust an der Gitarre und Friedrich Hintze am Schlagzeug, entfaltet sofort diese besondere Mischung aus Nähe und Intensität, die ihn seit Jahren auszeichnet.
Das Set beginnt ruhig, getragen von Piano- und Gitarrenflächen, bevor die Band nach und nach mehr Druck aufbaut. Die drei Musiker agieren wie eine geschlossene Einheit – präzise, aber nie steril. Wenn Aust an der Gitarre aufdreht, reagiert Hintze mit einer feinen rhythmischen Gegenbewegung; Falkenberg hält alles zusammen, mal am Piano, mal an der Gitarre.

Klang und Licht
Das Lichtdesign ist reduziert, fast filmisch: kalte Blautöne, schmale Kegel, vereinzelt warme Spots. Nichts Ablenkendes, alles dienlich. Die Bilder sprechen von Konzentration – kein Spektakel, sondern ein ehrliches, musikalisches Gespräch mit dem Raum.
Stücke wie Unterstrichen, Nie wieder ich oder Zwischen uns der Himmel erscheinen an diesem Abend in neuer Frische: druckvoller, rauer, mit mehr Atem. Falkenberg singt mit Kraft, aber ohne Pathos – eine Stimme, die Lebenserfahrung trägt, nicht Pose.

Nähe zum Publikum
In den Pausen zwischen den Songs teilt er kleine Beobachtungen, manchmal sarkastisch, manchmal still. Das Publikum reagiert aufmerksam, lacht, nickt, schweigt. Kein Geschrei, kein Gebrüll – nur echtes Zuhören.



Finale
Zum Ende hin zieht das Tempo noch einmal an. Die Band spielt sich frei, das Publikum steht, klatscht mit. Der letzte Akkord hallt nach, bevor die drei Musiker sich Arm in Arm verbeugen – ein kollektiver Atemzug zwischen Bühne und Saal.
Dann Stille. Und Applaus, lang, warm, verdient.
