Trailer: 10 Jahre EnVivo
my legs are short // but i’m high enough to be on a level like yours…
Es war wohl diese Zeile aus dem EP-Release „Nothing left to say“, die mich im April 2017 neugierig zu EnVivo in die TheaterRuine St. Pauli trieb. Auf den ersten Blick stimmige Komponenten von schönen Arrangements, harmonische Gitarren, eine energiegeladene anmutige Frontfrau mit wechselnden englischen und spanischen Texten – ein oberflächlicher Eindruck, der zum Glück sofort hinweggefegt wurde. Ich sah eine spielfreudige Band voller miteinander agierende Musiker, die in einer scheinbaren Mühelosigkeit durch mein Ohr pflügten. Immer dann, wenn sich meine Gedanken gemütlich zurücklehnen wollten, kam das eine Riff, die eine Textzeile, die aufs Gaspedal tretende Stimme oder das Blitzen in den Augen der Protagonisten – so etwas finde ich sonst auf Platten von Alanis Morissette. Man mag EnVivo mit einem Latino-Pop-Songwriter Stempel versehen, oder man taucht ein in vielschichtige Songs, welche einen behutsam auf einen Weg voller Licht und Schatten führen, um einem geballt ein Leben in Lust und Verlust um die Ohren zu hauen. Diese Band hat Punk im Herzen und es verdient, weiter zuzuhören.
Und ich bin geblieben. Ein Jahr und einige nun fotografisch begleitete Konzerte später hat es mich daher außerordentlich gefreut, für einen Trailer anlässlich des Konzerts zum zehnjährigen Bandjubiläum angefragt zu werden. Mit Sängerin Alex drehte ich einige nächtliche Szenen im Dresdner Hechtviertel. Dynamische Schnitte in einer lauen Sommernacht, leuchtende Botschaften in schläfrigen Straßen – meine Bildsprache zu diesem Sound.
EnVivo
Das Jubiläumskonzert
30. September 2018
TheaterRuine St. Pauli Dresden
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